Im Zentrum steht Kleists Essay "Über das Marionettentheater", das das Spannungsverhältnis zwischen Reflexion und Unmittelbarkeit thematisiert. Hinzu kommen unmittelbar vor seinem Tode geschriebene Abschiedsbriefe an Freunde und Verwandte. Ergänzt durch eine poetische Reflexion von Hajo Fickus entsteht das Bild eines immer noch rätselhaften Außenseiters, der literarisch und politisch zwischen allen Stühlen seiner Zeit saß, bis heute erstaunlich modern wirkt und nichts von seiner Faszination verloren hat. 

 

ÜBERSICHT

mit Hajo Fickus und Monika Schüler

 

 

Die dramatische Etüde „Schwanengesang“ entstand Anfang 1887. Tschechow schrieb dazu: „Ich habe ein Theaterstück in vier Viertelchen verfasst. Es ist in 15 bis 20 Minuten zu spielen. Das kleinste Drama der Welt....” Der alte Provinzschauspieler Swetlowidow ist betrunken im Theater eingeschlafen. Nun irrt er nachts über die leere Bühne. Der Souffleur gesellt sich dazu, der kein Zuhause hat und immer im Theater schläft. Der alte Schauspieler denkt über sein Leben nach und über die großen Rollen der Weltliteratur...

Am 20.10.2019 um 17:00 Uhr im Festsaal der Waldorfschule Wangen wird es wieder romantisch: Der Oratorienchor Wangen kombiniert verschiedene Stücke der Moderne und der Romantik:

 

Bernhard Krol: Kantate nach Gedichten von Theodor Fontane

 

Johannes Brahms: Liebesliederwalzer

 

Eric Whitacre: a cappella Werke

 

 

Textrezitation der Fontane-Gedichte: Hajo Fickus

Bernhard Krol, am 24. Juni 1920 in Berlin geboren, war zwar Enkelschüler von Arnold Schönberg, folgte in seiner Musiksprache jedoch eher der tonalen Tradition von Max Reger und Paul Hindemith. Mit seiner Kantate nach Gedichten von Theodor Fontane “Von Werden und Vergehen” schuf Krol ein außergewöhnliches Stück für Chor und Posaunenquartett. Der Oratorienchor und das Posaunenquartett Ars Bucinarum, unter der Leitung von Torsten Steppe, werden dabei von Krol über weite Strecken hinweg gleichsam doppelchörig geführt, umspielen und umschmeicheln sich wie zwei ebenbürtige Partner.

Die Liebesliederwalzer gehören wohl zu den populärsten Werken von Johannes Brahms. Man sagt, rein aus Lust am beschwingten Musizieren heraus habe Brahms seine Liebesliederwalzer komponiert. Diese Lust ist deutlich hörbar, wenn auf ernsthafte, humorvolle, ironische und tief empfundene Weise die verschiedenen Aspekte der Liebe dargeboten werden.

Zu diesen beiden größeren Werken kombiniert der Oratorienchor verschiedene a cappella Stücke, unter anderem von Eric Whitacre. 1970 in Amerika geboren wurde Whitacre weltweit bekannt durch seine Arbeit mit virtuellen Chören, die er über das Internet als Chor verbindet. Mit dem Stück “sleep” schuf er einen wunderschönen, tief bewegenden Choral, der sanft und ruhig beginnt, sich dann zu einem kraftvollen Höhenpunkt steigert, um zuletzt wieder ruhig auszuklingen.

 

 

15 Jahre Signatur-Förderpreis

 

 

Dieses kleine Jubiläum möchten wir zum Anlass

nehmen, vier preisgekrönte Autorinnen ein

weiteres Mal zu Wort kommen zu lassen.

 

Seien Sie gespannt auf literarische und musikalische Leckerbissen und anregende Gespräche. Wir von Signatur freuen uns, gemeinsam mit der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang eG, auf Ihr Kommen!

 

 

PROGRAMM

 

Begrüßung

 

Sketch „Schreib doch was!“

Hajo Fickus Wangen

 

Lesung der Autorinnen:

• Andrea Edler, Freiburg (Preisträgerin 2006)
• Anette Hengge, Kressbronn (Preisträgerin 2018)
• Roswitha Stumpp, Tettnang (Preisträgerin 2008)
• Margrit Wolff, Tettnang (Preisträgerin 2014)

 

Musik: Allgäu Jazz Quintett

 

 

 

 

mit

Hajo Fickus, Hartwig Kienast, Tilman Schauwecker, Monika Schüler, Carolin Steppat und

Michael Traub

 

Schräge, tragikomische Alltagsfiguren beherrschen die Szene, alle auf der Suche nach ihrem kleinen bisschen Glück; unspektakuläre, leicht melancholische Durchschnitts-menschen, wie man sie vielleicht auch in der Wirklichkeit in jedem Mietshaus finden könnte:

 

 

 

 

• die einsame Frau Schlüter, die ständig durch überraschendes Türklingeln an ihrem Selbstmord gehindert wird;
• der herzkranken Postboten und Rolling-Stones-Fan Ludger Hase mit seiner ewig puzzelnden Ehefrau;
• der neuerdings schwul gewordenen Hausmeister Eugen Zarter mit Vorliebe für osmotische Wasseraufbereitung;
• der sich nach einem guten Mittagessen und erotischen Abenteuern sehnenden Getränkelieferant Miroslav Vulic, der mit einer Bulimikerin verheiratet ist;
• die ihr Vergewaltigungstrauma durch tägliches Gulaschzubereiten und permanente Kommunikationsverweigerung kompensierende Frau Lachmär;
• der Herrn Sandmann, der jede Nacht in den gleichen feuchten Traum nach Australien aufbricht und diese Traumbilder mit der Realität immer mehr durcheinanderbringt.

Und wie im wirklichen Leben hängt natürlich alles mit allem zusammen, merkwürdig und auch ein bisschen geheimnisvoll verknüpfen sich die einzelnen Schicksale unter anderem durch ein paar Getränkekisten, eine rote Kapuzenjacke, durch ein mit Känguru-Aufklebern versehenes Paket und einen alten Song von Doris Day zu einem Puzzle, dessen letztes Teil  sich an einem unerwarteten Ort versteckt.